20:25 – TuS N-Lübbecke zu stark für junge Wiesel
Mit Applaus wurden die Spieler des TSV Bayer Dormagen trotz einer 20:25- Niederlage gegen den TuS N-Lübbecke zum Saisonauftakt in der 2. Handball-Bundesliga verabschiedet.
Die 1.064 Zuschauer honorierten damit den couragierten Auftritt der jungen und ersatzgeschwächten Mannschaft. Die Wiesel, die ohne ihren verletzten Kapitän Patrick Hüter antreten mussten, konnten gegen den hoch eingeschätzten Gast vom Wiehengebirge lange Zeit gut mithalten, doch zerstörten sieben „schwarze Minuten“ zu Beginn der 2. Halbzeit jede Hoffnung auf eine Überraschung, wie sie den Dormagenern noch im April an gleicher Stelle gegen den TUS gelang.
Bis zum Seitenwechsel hielt der TSV gut mit und war nach Ian Hüters Treffer zum 6:7 (17. Minute) auch kurzzeitig in Schlagdistanz. Gästetrainer Michael Haaß nahm daraufhin eine Auszeit und die Lübbecker nahmen die Zügel wieder kräftiger in die Hand und zogen folgerichtig wieder auf 8:12 davon. Kreisläufer Frederik Sondermann war es, der nach schönem Anspiel von Hüter Sekunden vor dem Pausenpfiff der Treffer zum 9:12-Halbzeitstand gelang.
Als Lukas Rehfus nach rund sieben Minuten in der 2. Hälfte den nächsten Dormagener Treffer erzielte, war die Partie praktisch schon gelaufen. Dem Treffer des halblinken Rückraumspielers zum 10:17 waren vier Tore des überragenden Fynn Hangstein vorausgegangen, drei davon ins leere Dormagener Tor. Der TSV war zu dieser Zeit nach einer Zeitstrafe gegen Finn Schroven in Unterzahl und spielte zu risikoreich und unsauber, sodass Hangstein wenig Mühe hatte, die gewonnen Bälle zu verwerten.
„Wir haben über 52 Minuten richtig gut gespielt, dann aber acht Minuten so schlecht, wie es nur geht“, haderte TSV-Trainer Matthias Flohr nach der Partie mit dieser spielentscheiden Phase. Zwar berappelten sich die Wiesel, bei denen sich die unter der Woche erkrankten Joshua Reuland und Ian Hüter kurzfristig spielfähig gemeldet hatten, wieder und kamen zwar gegen Ende der Partie noch einmal bis auf vier Tore heran, aber unter dem Strich blieb ein verdienter Sieg der Gäste. „Wir haben dann eine super Moral gezeigt und können erhobenen Hauptes die Halle verlassen“, so Flohr abschließend.
Michael Haaß war naturgemäß nach den ersten zwei Punkten der Saison zufrieden: „Das war eine tolle Einstellung bei den Jungs, sie sind engagiert aufgetreten, wirkten äußerst routiniert. In der Deckung wurde deutlich, worum es uns dort ab sofort vor allem geht: besonders beweglich zu sein. So zwingen wir den Gegner auch eher zu Fehlern. Klar, dass vor allem Fynn Hangstein und Leon Grabenstein heute Abend Akzente gesetzt haben.“
Die Spielstatistik
TSV Bayer Dormagen – TuS N-Lübbecke 20:25 (9:12)
TSV: Simonsen (8 Paraden), Juzbasic (1P); Reuland (2), Senden, Boehnert, Rehfus (3), I. Hüter (2), Reimer (3/3), Böckenholt (1), Beckers, Schroven (1), Strosack (2), Träger, Schmidt (2), Steinhaus (1), Sondermann (3); Trainer: Matthias Flohr..
TuS: Katsigiannis (n.e.), Grebenstein (11 Paraden); Genz (3), ten Velde, Günther, Hangstein (9/1), Petreikis, Dräger (1), Kontrec, Makrovcic, Wesseling, Nissen (3), Skroblien (7/4), Kloor (1), Süsser (1); Trainer: Michael Haaß.
SR: Hellbusch/Jansen (Trebur/Trebur). – Z: 1.064. – Zeitstrafen: 6:12 Minuten (I. Hüter, Schroven, Steinhaus – Genz, ten Velde, Hangstein, Kontrec, Wesseling, Nissen). – Siebenmeter: 3/3:6/5 (Simonsen hält gegen Skroblien/54.). – Spielverlauf: 1:3 (5.), 2:3 (7.), 7:8 (19.), 7:10 (24.), 9:12 (30.) – 9:17 (37.), 10:17 (37.), 10:19 (39.), 14:20 (47.), 19:23 (55.), 20:25 (60./EN).
Stimmen zum Spiel:
Ian Hüter (Dormagen): „Wir haben uns mehr erhofft. Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt, aber Anfang der zweiten Hälfte haben wir in Unterzahl zu viele Fehler gemacht und zu frühe Würfe genommen. So ist das Spiel von uns weggelaufen. Am Ende kommen wir zwar noch zurück, aber das reicht dann nicht.“
Fynn Hangstein (Lübbecke): „Es war ein typisches erstes Spiel der Saison. Beide Mannschaften wissen noch nicht richtig, wo sie stehen. Wir kommen sehr gut in die zweite Halbzeit rein, auch aufgrund der Fehler auf Dormagener Seite. Dann haben wir eine schwächere Phase, da macht es Dormagen sehr gut und im Endeffekt ich bin froh, dass wir das Spiel mit Plus fünf über die Bühne gebracht haben.“