Begeisternder Sieg gegen TuS N-Lübbecke
Bild Oben: Zeigte wie das gesamte Team an seinem 29. Geburtstag eine starke Leistung: Joshua Reuland, Foto: Zaunbrecher
Der TSV Bayer Dormagen schloss am Donnerstagabend nahtlos an die in Coburg gezeigte Leistung an und setzte sich vor 866 Zuschauern völlig verdient gegen den Tabellenzweiten TuS N-Lübbecke mit 30:25 (14:13) durch. „Die tolle Stimmung in der Halle hat uns getragen“, dankte TSV-Coach Matti Flohr den Fans, die ohne Zweifel einen „tollen Handballabend“ im TSV Bayer Sportcenter erlebten. Weiter geht es mit dem Auswärtsspiel bei Eintracht Hagen am Freitag, 14. April, und der Heimpartie gegen den HC Elbflorenz Dresden am Freitag, 21. April - zum Ticket Online-Shop.
Zu Beginn des Spiels legten die Gäste vor: Der Ex-Dormagener Linkshänder Jo Gerrit Genz und Linksaußen Rutger ten Velde wechselten sich mit erfolgreichen Abschlüssen ab. Und Routinier Nikolas Katsigiannis machte bei mehreren Paraden seinem Spitznamen „Katze“ alle Ehre. Doch der TuS-Vorsprung betrug nie mehr als zwei Tore, weil auch TSV-Schlussmann Martin Juzbasic im richtigen Moment sein Können zeigte. Zudem glänzte einmal mehr Jakub Sterba, der gedankenschnell den vom TuS-Abwehrblock geblockten Ball aufnahm und ebenso im Tor unterbrachte wie einen Steal zum 7:8-Anschluss. Das war gleichzeitig der Start zur Wende, denn Sören Steinhaus und Alex Senden ließen zwei Treffer zum 9:8 in der 21. Minute folgen.
Bis hin zum Pausenpfiff lieferten sich beide Mannschaften ein Spiel auf Augenhöhe, allerdings mussten die Ostwestfalen immer dem Rückstand hinterherlaufen. Daran änderte auch die offensivere TuS-Abwehr in der Schlussphase der ersten Hälfte nichts. Allerdings musste sich Juzbasic Szenenapplaus verdienen, um mit einer großartigen Parade gegen ten Velde eine erneute Führung der Nettelstedter zu verhindern. Den Schlusspunkt der ersten Hälfte zum 14:13 setzte Joshua Reuland, der an seinem 29. Geburtstag insgesamt sechs Tore erzielte und später erklärte: „Jeder einzelne Spieler war heute richtig stark, der Sieg ist auch in der Höhe verdient. Wir haben in Coburg den Bock umgestoßen und wiederum gezeigt, dass wir solche Spiele bis zum Ende durchziehen können.“
Und Reuland machte nach dem Wiederanpfiff direkt weiter: Der Kempa-Treffer zählte dank des Anspiels von Jakub Sterba zu den schönsten Torerfolgen der Begegnung. Alexander Sendens cooler Abschluss sorgte für den ersten Drei-Tore-Vorsprung der Gastgeber und es begann bereits die spielentscheidende Phase: Zunächst traf Reuland zum 17:14 ins leere Tor, dann musste Tom Skroblien die neuen Regeln kennenlernen: Nach seinem Wurf traf der Ball das Gesicht von Juzbasic und tropfte anschließend ins Gehäuse. Der Torjubel allerdings war verfrüht, denn für den Gesichtstreffer gab es erst zwei Minuten gegen den TuS-Linksaußen, eine zusätzliche Bestrafung wegen Meckerns und die Aberkennung des Tores. Gäste-Coach Michael Haaß sprach von einer „abenteuerlichen Regelauslegung“, für Matti Flohr sind „Regeln nun mal die Regeln“. Als dann auch noch Yannick Dräger nach einem Foul gegen den am meisten einsteckenden Ian Hüter auf die Bank musste, nutzte der TSV die Überzahl und verschaffte sich in der 39. Minute den komfortablen 19:14-Vorsprung durch den von Jan Reimer verwandelten Strafwurf und Ian Hüters platzierten Wurf. Aron Seesing und Joshua Reuland erhöhten auf 21:15.
Die folgende Auszeit von Haaß führte zu einer Art 3:3-Defensive und vorne zum siebten Feldspieler. Auf zwei schnelle Treffer zum 21:17 reagierte Flohr direkt und nahm ebenfalls eine Minute Einstellungspause. Es blieb bei einer „leichten Delle im Spiel“, der TSV setzte sich wieder ab, Sören Steinhaus machte in der 51. Minute das 26:20. Da war der TuS-Hüne Yannick Dräger schon nicht mehr dabei: Sein Foul gegen Ian Hüter wurde mit der Disqualifikation geahndet. Die Wiesel verwalteten die Führung und feierten schließlich den 30:25-Erfolg ausgiebig mit der Humba, die Joshua Reuland intonieren durfte.
„Unsere Deckung spielte heute nicht wie gewohnt“, sagte Michael Haaß, der schon in der Kabine Übereinstimmung vernahm: „Wir hätten noch eine halbe Stunde länger spielen können, ohne eine Chance zu haben. Dormagen besitzt eine junge und trotzdem sehr reife Mannschaft.“ Keineswegs habe man den TSV unterschätzt: „Gewarnter als nach dem Sieg in Coburg hätten wir nicht sein können.“ Nach der Revanche für die unglückliche 22:23-Hinspielniederlage war Matti Flohr „überglücklich“. Auch darüber, dass „wir dieses Top-Team ein Stück weit auf dem falschen Fuß erwischen und dies so gnadenlos ausnutzen.“ Seine Empfehlung auch an die Fans: „Den Sieg sollten wir jetzt alle genießen und auf ein frohes Osterfest anstoßen.“
TSV Bayer Dormagen - TuS N-Lübbecke 30:25 (14:13)
Dormagen: Juzbasic (9 Paraden), Simonsen (ab 58.); Reuland (6/2), Meuser (2), Senden (6), Klimpke (n.e.), Zurga (n.e.), I. Hüter (1), Reimer (2/2), Grgic, P. Hüter, Träger (n.e.), Sterba (5), J. Schmidt (n.e.), Seesing (4), Steinhaus (4).
Lübbecke: Katsigiannnis (10 Paraden), Klama (n.e.); Genz (5), Holzhacker (1), ten Velde (2), Ebner, Petreikis (1), Strosack (2), Dräger, Kontrec, Mrakovcic (1), Nissen (3), Vesteinsson Östenberg, Petrovsky (2), Skroblien (8/3).
Schiedsrichter: E. und R. Schmitz.
Zuschauer: 866.
Zeitstrafen: 4:16 Minuten.
Siebenmeter: 4/5:3/3 (Reulands Wurf streift die Oberkante der Latte).
Spielfilm: 1:3 (6.), 3:5, 5:5 (13.), 6:8 (17.), 9:8 (21.), 13:13, 14:13 – 16:13 (34.), 19:14 (39.), 21:15 (41.), 21:17, 23:17, 23:19 (47.), 26:20 (51.), 29:23 (57.), 30:25.