Sieg im Derby: Dormagen holt in Essen die ersten Punkte

Der TSV Bayer Dormagen konnte am Freitagabend den ersten Saisonsieg in der 2. Handball-Bundesliga einfahren. In einem spektakulären und torreichen Derby setzten sich die Schützlinge von Trainer Julian Bauer beim TuSEM Essen mit 38:40 (20:22) durch. Damit belohnte sich das Team mit den ersten beiden Punkten der neuen Spielzeit.

Wilde Anfangsphase im Derby

Von Beginn an entwickelte sich ein temporeiches Derby. Die Hausherren aus Essen erwischten zunächst den etwas besseren Start und nutzten die erste kleine Schwächephase des TSV konsequent aus. Nach sieben Minuten führten die Gastgeber mit 6:4. Doch Dormagen fand nun immer besser ins Spiel: über 7:7 (10.) und 9:11 (16.) übernahmen die Blau-Weißen die Kontrolle. In der 21. Minute war der Vorsprung mit 12:16 erstmals auf vier Tore angewachsen.

Bis zur Halbzeitpause behielt der TSV die Kontrolle und ging mit einer 20:22-Führung in die Kabine. „Es war ein unfassbar intensives Spiel. Wir sind natürlich sehr glücklich, dass wir die ersten Punkte hier in Essen holen konnten“, so TSV-Cheftrainer Julian Bauer. „Nach ein paar Schwierigkeiten in der Anfangsphase haben wir vernünftig verteidigt.“

Dormagen trotzt Essener Aufholjagd

Auch nach dem Seitenwechsel blieb es ein offener Schlagabtausch. Dormagen behauptete die Führung, konnte sich jedoch nie entscheidend absetzen. So ließen sich die Gastgeber nicht abschütteln und spätestens beim 27:28 (44.) war der TuSEM wieder mittendrin.

Die Essener witterten ihre Chance, die Halle wurde lauter, und das Momentum drohte zu kippen. In dieser schwierigen Phase behielten die Dormagener jedoch die Ruhe. Mit geduldig ausgespielten Angriffen und starken Abschlüssen verteidigte das Bauer-Team immer wieder die knappe Führung.

„In der zweiten Halbzeit hat man gemerkt, dass es hintenraus immer schwieriger wurde“, erklärte Bauer. „Aber wir hatten heute wieder uns Tempospiel und unseren Positionsangriff, den wir in den letzten Spielen noch nicht hatten. Das war sehr gut. Auch beim Zeitspiel haben wir die Ruhe bewahrt und vernünftige Lösungen gefunden. Das war wichtig, um die mangelnde Kompaktheit in der zweiten Hälfte, über eine extrem gute Offensivleistung kompensieren zu können.“

Entscheidung in den letzten Sekunden

Die Schlussphase hatte dann alles, was ein Derby ausmacht: Tempo, Dramatik und Emotionen. Essen kämpfte sich in der 59. Minute beim 37:38 noch einmal gefährlich nahe heran. Doch dann folgte die vielleicht entscheidende Szene: Max Schmidt reagierte am schnellsten, als ein Abpraller von Moritz Köster zurück ins Feld sprang, und traf zum 37:39.

Der TuSEM versuchte noch einmal alles, doch Moritz Köster setzte mit dem Treffer zum 38:40 den Deckel auf die Partie. Am Ende feierte das TSV-Team den ersten Auswärtssieg und die ersten beiden Punkte der neuen Spielzeit.

Blick nach vorn

Mit dem ersten Erfolgserlebnis im Rücken kann der TSV selbstbewusst in die nächsten Aufgaben gehen. Schon am Mittwochabend (19:30 Uhr) wartet in der zweiten Runde des DHB-Pokals ein echter Kracher: Bundesligist TSV Hannover-Burgdorf gastiert in Dormagen. Nur drei Tage später folgt das nächste Heimspiel: Am Samstag, den 4. Oktober, empfängt der TSV um 18 Uhr den Aufsteiger HC Oppenweiler-Backnang.

Die Spielstatistik

TuSEM Essen vs. TSV Bayer Dormagen: 38:40 (20:22)

TuSEM: Wipf, Plaue; Mart (2/2), Göttler (7), Willner (5), Wolfram, Reimer (6/1), Eißing, Wolf (1), Clarius (1), Neuhaus (6), Kostuj (4), Hejny (2), Mast, Werschkull, Schoss (4), Trainer: Daniel Haase

TSV: Simonsen, Oberosler; Krist (2), Bertl (1), Leis (1), Kriescher, Köster (8), Böckenholt (2), Schroven (8), Strosack (4/2), M. Schmidt (6), J. Schmidt (5), Pauli, Sondermann (3), Hein, Trainer: Julian Bauer

SR: Köppl/Regner
Zeitstrafen: 4/14 Minuten
Rote Karte:/
Siebenmeter: 3/6, 2/5

Spielverlauf: 1:1 (2.), 4:4 (5.), 6:4 (7.), 7:5 (10.), 7:7 (11.), 9:9 (13.), 9:11 (16.), 12:14 (19.), 12:16 (21.), 15:18 (24.), 18:21 (29.), 20:22 (30.) – 21:24 (33.), 25:28 (42.), 27:28 (44.), 32:33 (42.), 36:38 (58.), 37:38 (59.), 37:39 (60.), 38:40 (60./EN)