Simonsen und Reuland brillieren gegen Aue
Auch im zweiten Auswärtsspiel der Saison konnten die Zweitliga-Handballer des TSV Bayer Dormagen nichts Zählbares mit nach Hause nehmen. Beim heimstarken HSC 2000 Coburg, der daheim noch eine weiße Weste aufzuweisen hat, gab es für die Wiesel eine verdiente 22:28 (13:15)-Niederlage.
Der fiel zwar nicht so hoch aus wie beim höchsten Dormagener Heimsieg in der Zweitligahistorie überhaupt, im Mai 2005 siegte der TSV mit 44:25, doch mit 26:17 (12:9) war es am fünften Spieltag der laufenden Zweitligasaison erneut eine klare Angelegenheit für die Wiesel.
Dass es zum zweiten Heimsieg in Folge für die Mannen von Trainer Matthias Flohr reichen könnte, zeichnete sich schon früh in der zweiten Halbzeit ab. Die bisher neuralgische Phase des TSV, in der man gegen Lübbecke und in Coburg entscheidend hat abreißen lassen müssen, erwies sich diesmal als gewinnbringende für die Hausherren.
Zwar kassierte man nach einer 12:9-Pausenführung den ersten Treffer direkt nach der Pause, Dieudonne Mubenzem verkürzte für die Gäste auf zwei Tore, doch sechs Treffer in Folge bis zur 42. Minute sorgten für eine Art Vorentscheidung. Als Jakob-Jannis Leun nach einer Torflaute von rund zwölf Minuten zum 18:11 für die Gäste traf, war die Partie praktisch schon entschieden.
„Wir hatten in der ersten Halbzeit ein wenig entgegenzusetzen, aber in der 2. Halbzeit - besonders was Einstellung und Körpersprache betrifft - eigentlich gar nichts mehr“, so ein ernüchterter EHV-Trainer Stephan Just nach der fünften Niederlage im fünften Spiel für den Aufsteiger.
Sein Pendant „Matti“ Flohr hingegen war mit der Leistung seiner Mannschaft sehr einverstanden: „Im Angriff hatten wir in der ersten Halbzeit gegen gut vorbereitete Auer im Angriff noch nicht die Ideallösung gefunden, aber was uns aber vor der Pause ausgezeichnet hat, war eine brutal gute Abwehrarbeit mit einem noch besseren Christian Simonsen.“
Der angesprochene TSV-Torhüter war einer der Garanten für den souveränen Heimsieg und kam am Ende auf zehn Paraden, was einer Quote von 37 Prozent gehaltener Bälle entsprach.
Aufgrund dieser starken Vorstellung der Nummer 20 im TSV-Kasten kam sein Spannmann Martin Juzbasic in seinem 100. Zweitligaspiel nur zu einem Kurzeinsatz, doch den löste er mit Bravour.
Der 35-Jährige kam nur für einen Siebenmeter in die Partie und entschärfte nicht nur den Strafwurf von Staffan Peter, sondern lenkte auch noch den Nachwurf an die Latte. 100 Prozent Quote im 100. Spiel – es war im Zusammenspiel mit Simonsen die perfekte Teamleistung beider Torhüter an diesem Abend vor 800 Zuschauern im Sportcenter.
Ein weiterer Garant für den deutlichen Erfolg war die Treffsicherheit von Joshua Reuland. Der Linksaußen begann zwar die Partie nach wenigen Minuten mit einem Fehlwurf, doch in der Folge fanden alle neun weiteren Würfe des 29-Jährigen den Weg ins Auer Gehäuse.
„Wo wir uns im Vergleich zum Coburg-Spiel weiterentwickelt haben, ist die Tatsache, dass wir den Ball haben sehr gut laufen lassen. Und dass der freigespielte Josh dann so eine Quote hinlegt, das macht dann Spaß anzusehen“, so Flohr, der sein Team im Kampf um den Klassenerhalt „in der Tabelle dort sieht, wo man das Team erwarten konnte. Wir sind nach wie vor im Entwicklungsprozess mit unseren jungen Spielern.“
Die Spielstatistik
TSV Bayer Dormagen – EHV Aue 26:17 (12:9)
TSV: Juzbasic (2 Paraden), Simonsen (10 Paraden); Reuland (9), Senden (2), Boehnert, Rehfus (1), I. Hüter (2), Reimer (4/2), Schroven (3), Strosack (3), P. Hüter, Träger, Schmidt (1), Pauli (n.e.), Steinhaus (1), Sondermann; Trainer: Matthias Flohr..
EHV: Bochmann (4 P), Petursson (4 P); Planken, Leun (4), Peter (2/2), Pereira, Sajenev (2), Mubenzem (1), Jerebie, Levak (2), Paraschiv (4), Lange, Löpp (2), Gansau, Blecha, Vignjevic; Trainer: Stephan Just.
SR: Janz/Sug (Köln). – Z: 800. – Zeitstrafen: 8:8 Minuten (Rehfus, I. Hüter, P. Hüter, Steinhaus – Sajenev/zweimal, Mubenzem, Levak). – Siebenmeter: 3/2:3/2 (Juzbasic hält gegen Peter/28. – Bochmann hält gegen Reimer/18.). – Spielverlauf: 2:3 (8.), 4:4 (11.), 7:4 (14.), 9:7 (19.), 10:9 (25.), 12:9 (30.) - 12:10 (31.), 18:10 (42.), 18:11 (43.), 21:12 (48.), 22:16 (54.), 26:17 (60./EN).
Foto: Joshua Reuland freute sich über zwei Punkte und neun eigene Tore. Foto: Heinz J. Zaunbrecher.