Stärken nicht ausreichend abgerufen
Nach der ordentlichen, aber nicht belohnten Leistung am letzten Sonntag bei den Eulen in Ludwigshafen konnte der TSV Bayer Dormagen an diesem Samstag gegen den ASV Hamm über die volle Spielzeit nicht überzeugen und kassierte die erste zweistellige Saisonniederlage im heimischen TSV Bayer Sportcenter. Die Westfalen indes feierten zusammen mit Fans ihren bislang höchsten Sieg in der Spielzeit 2021/22. Nach 60 Minuten hieß es 34:24 für Hamm - die ehemaligen Dormagener Jo Gerrit Genz (9/2) und Tim Wieling (6) waren die erfolgreichsten Werfer der Gäste. Auf TSV-Seite zeichneten sich Andre Meuser (6) und Jan Reimer (5/4) besonders aus. Da Ferndorf überraschend mit 29:19 in Hagen gewann, rutschten die Wiesel auf den letzten Platz der 2. Handball-Bundesliga ab. Am kommenden Freitag, 18. Februar, steht das Auswärtsspiel bei der SG BBB Bietigheim auf dem Programm. Das nächste Heimspiel wird am Mittwoch, 23. Februar, ab 19.30 Uhr gegen den HSC Coburg ausgetragen.
In der ersten Hälfte zeigte der TSV im Ergebnis mit 14 Toren eine Angriffsleistung deutlich über dem bisherigen Durchschnitt. Trotzdem lagen die Wiesel zurück, weil die Abwehr den letzten Biss vermissen ließ. Trainer Peer Pütz: „In der Defensive konnten wir nicht das Niveau der Vorwoche erreichen, da fehlte uns die Galligkeit.“ So kam Hamm immer wieder zu eher einfachen Treffern - während der TSV vorne intensiv arbeiten musste, um die härter einsteigende Hammer Abwehrmauer zu überwinden. Das gelang auch zwei Spielern bei ihrer Premiere in diesem Jahr: Nach seiner langen Verletzungspause war Alexander Senden wieder präsent. Und Neuzugang Mislav Grgic deutete seine Stärke mit platzierten Abschlüssen an. Es blieb knapp, auch weil Jan Reimer von der Siebenmeterlinie gegen Felix Storbeck und ebenfalls gegen Vladimir Bozic traf. Verdaut werden musste nun allerdings ein neuerlicher Verletzungsschock: In der 25. Minute versuchte Jakub Sterba, in der Spielfeldmitte den Ball abzufangen. Nach seinem Sprung landete er unsanft und wurde benommen mit Verdacht auf ausgekugelte Schulter ins Krankenhaus gebracht.
Auch als Hamm nach dem Seitenwechsel erstmals mit fünf Treffern in Führung ging, schien noch nichts gelaufen. Der TSV kämpfte sich heran - erst durch einen perfekten Pass von Martin Juzbasic auf Jan Reimer, der das Leder in den Winkel knallte. Dann verkürzte Ante Grbavac auf 20:23 (42.). Doch plötzlich lief nicht mehr viel zusammen. Zuspiele verfehlten ihr Ziel und bei den Würfen auf Hamms Kasten war auf einmal Schlussmann Felix Storbeck kaum mehr zu überwinden. Spätestens in der 50. Minute beim 21:27 durch Jan Brosch war die Partie entschieden. „Wir haben zu früh die Köpfe hängen lassen“, sagte später Alexander Senden, der sich sein Comeback anders vorgestellt hatte. „Wir konnten mit einem frischen von Boenigk noch mal nachlegen und hatten zu Ende beider Halbzeiten ein Tacken mehr Körner“, war ASV-Coach Michael Lerscht froh über die beiden Punkte, „denn wir hatten einen Riesenrespekt vor dieser Aufgabe.“ Natürlich könne er nicht zufrieden sein“, erklärte Peer Pütz. Er ist davon überzeugt, dass die Mannschaft schon bald wieder zur bekannten Abwehrstärke zurückkehrt.
TSV Bayer Dormagen - ASV Hamm-Westfalen 24:34 (14:17)
Dormagen: Juzbasic (ab 15., 6 Paraden), Simonsen (bis 15. und bei einem 7m, 1 Parade); Meuser (6), Senden (2), Wolfram (n.e.), Rehfus (n.e.), I. Hüter (3), Reimer (5/4), Grgic (2), Zurga, P. Hüter, Sterba (1), Grbavac (2), Seesing (2), Mast (1).
Hamm: Storbeck (15 Paraden), Bozic (bei einem 7m); Genz (9/2), Huesmann (2), Brosch (2), Fuchs, Reimann, Engelhardt (n.e.), Südmeier (2), Pretzewofsky (n.e.), Orlowski, Meschke (4), Baijens (5), Mikita (3), von Boenigk (1), Wieling (6).
Schiedsrichter: Janz / Sug.
Zuschauer: 574.
Zeitstrafen: 8:8 Minuten.
Siebenmeter: 4/4:2/3 (Huesmann scheitert an Simonsen).
Spielfilm: 0:1, 4:3 (4.), 6:5, 7:7, 8:11 (15.), 10:14 (22.), 12:16, 14:17 - 15:17, 15:20 (34.), 19:22 (41.), 21:25 (47.), 21:27, 22:32 (56.), 24:34.