TSV punktet und gibt die rote Laterne ab
Zwei enorm wichtige Punkte für den TSV Bayer Dormagen gegen einen bis zum Schlusspfiff kämpfenden VfL Lübeck-Schwartau – verbunden mit einer kleinen Bewegung im Tableau der 2. Handball-Bundesliga: Dank des 26:25-Erfolges gaben die Wiesel die rote Laterne an den EHV Aue weiter und verbesserten sich in der Heimtabelle auf Rang 17. Um den Tabellenkeller aber tatsächlich zu verlassen, muss der TSV freilich auch auswärts den ein oder anderen Zähler holen. Die Revanche für die überflüssige Heimniederlage gegen den ThSV Eisenach ist am kommenden Samstag, 9. April, möglich. Das nächste Heimspiel findet am Freitag, 22. April, nach der Länderspielpause statt. Gegner ist dann der TV Großwallstadt. „Eure Unterstützung war heute und ist in den kommenden Spielen unglaublich wichtig“, richtete Ian Hüter einen bewegenden Appell an die Fans.
Es lief am Anfang nicht gar so gut für den TSV. 806 Zuschauer sahen zwar eine starke Abwehr gegen die sofort mit dem siebten Feldspieler agierenden Lübecker. Doch die Belohnung funktionierte nicht, das leere Tor wurde gleich dreimal verfehlt. Und weil die Würfe gegen den ansonsten im Kasten stehenden Dennis Klockmann zunächst dahin kamen, wo der lange Keeper keine Probleme hat, erzielte Ian Hüter den dritten Dormagener Treffer erst in der 13. Minute. Die Gäste waren bis zu diesem Zeitpunkt bereits sechsmal erfolgreich.
Dass der TSV trotz des Rückstands ruhig blieb und nicht in Hektik verfiel, war auch für Coach Peer Pütz der wesentliche Grund für die Wende. Hinzu kamen herausragende Paraden von Martin Juzbasic – mehrfach gegen die frei vor ihm werfenden Paul Skorupa und Kotaro Mizumachi. Zudem meisterte der TSV-Schlussmann gleich drei Siebenmeter. Nach drei Treffern in Folge durch den spielstarken Sören Steinhaus, Alexander Senden und Ian Hüter glich der TSV in der 21. Minute erstmals aus. Der Ex-Dormagener Kreisläufer Carl Löfström – wir gratulieren zu seinem 30. Geburtstag am heutigen Montag – traf noch einmal zum 8:9. Das war aber auch die letzte Führung für die Norddeutschen.
Zur Pause lag der TSV mit 11:10 vorne und hatte nach dem Seitenwechsel noch einen Pfeil im Köcher: Der vor kurzem nachverpflichtete Artur Karvatski „hat heute gezeigt, was in seinem linken Arm steckt“, erklärte Ian Hüter. Mit vier Toren in einer Viertelstunde hatte er großen Anteil an der 22:18-Führung. Pütz: „Artur hat schon im Training angedeutet, dass er uns helfen kann.“ Den Vier-Tore-Vorsprung verteidigten die Dormagener bis zur 55. Minute (26:22), es durfte aber noch ein wenig gezittert werden. Das lag nicht zuletzt am erfolgreichsten Werfer der Parte Niels Versteijnen, der fast zum Lübecker Alleinunterhalter mit fünf Treffern hintereinander wurde. Weil aber Martin Juzbasic immer noch präsent war und genial gegen Paul Skorupa und Markus Hansen abwehrte, lief den Gästen letztlich die Zeit davon - Hansens Anschlusstor zum 26:25 fiel zwei Sekunden vor dem Abpfiff.
Gerrit Claasen, der den erkrankten Interimscoach Michael Roth vertrat, war mit der Durchsetzungsfähigkeit seiner Auswahl nicht zufrieden und haderte mit der Schwäche beim Abschluss: „Auf dem Spielbericht stehen zwar die Torschützen, es wäre aber interessanter zu sehen, wer welches Tor nicht geworfen hat.“ Auch wenn es am Ende ein enges Ergebnis war, so hatte Claasen keinerlei Zweifel am „verdienten Sieg“ der Gastgeber. Für Peer Pütz war wichtig, dass „wir uns im Laufe der Partie besser auf Dennis Klockmann eingestellt haben. So konnten wir die Effektivität deutlich erhöhen.“
TSV Bayer Dormagen – VfL Lübeck-Schwartau 26:25 (11:10)
Dormagen: Juzbasic (15 Paraden), Simonsen (n.e.); Karvatski (4), Meuser (1), Leitz, Senden (1), I. Hüter (6), Reimer (2), Grgic (2/2), Zurga (n.e.), P. Hüter (4), Johannmeyer, Seesing (2), Steinhaus (1), Mast (3).
Lübeck: Klockmann (13 Paraden), Voncina (n.e.); Potratz (3), Raguse (2), Mizumachi, Hansen (4/1), Löfström (3), Skorupa (2), Versteijnen (8/2), Schrader, Klima (2), Bruhn (1).
Schiedsrichter: Christian und Fabian vom Dorff.
Zuschauer: 806.
Zeitstrafen: 8:2 Minuten.
Siebenmeter: 2/3:3/6 (Reimer scheitert an Klockmann – Juzbasic hält gegen Hansen/zweimal und Schrader).
Spielfilm: 2:6 (12.), 5:8 (18.), 8:8 (21.), 10:9 (28.), 10:10, 11:10 – 12:10, 15:15, 18:16 (39.), 21:17 (45.), 26:22, 26:25.