TSV wehrt sich lange gegen Niederlage
Die nächsten Hiobsbotschaften trafen den TSV Bayer Dormagen bereits am Sonntag bei der Ankunft in Rostock: Ante Grbavac klagte über eine Magen-Darm-Verstimmung - wie auch Sören Steinhaus nach dem Spiel der A-Jugend in Bittenfeld. Der Youngster sollte eigentlich zusammen mit Co-Trainer Peer Pütz und Florian Träger (beide hatten sich mit insgesamt elf Treffern am 40:25-Erfolg der Dormagener Oberliga- Mannschaft gegen Derschlag beteiligt) am Montagmorgen nach Hamburg fliegen und von dort mit einem Wagen nach Rostock fahren. Doch der Einsatz von Grbavac und Steinhaus war ausgeschlossen, der TSV konnte das Gastspiel in der Rostocker OSPA-Arena lediglich mit neun Feldspielern bestreiten. „Diese Fülle von Ausfällen habe ich in 30 Jahren Leistungssport noch nicht erlebt“, schüttelt TSV-Coach Dusko Bilanovic verständnislos den Kopf. Sein Rumpfteam verkaufte sich lange Zeit sehr gut in Mecklenburg-Vorpommern, konnte aber die 27:32-Niederlage nicht verhindern.
Vor allem in den ersten 20 Minuten zeigten die Wiesel eine couragierte Leistung, standen hinten ordentlich und trafen vorne platziert. „Da haben sie alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten“, unterstreicht Bilanovic. Zu diesem Zeitpunkt konnte man aber bereits erkennen, dass ein ehemaliger Dormagener sich besonders viel vorgenommen hatte: Christian Wilhelm bot sich immer wieder am Kreis an und ließ Martin Juzbasic kaum eine Chance. Wilhelm hielt die Gastgeber vor coronabedingt 150 Zuschauern im Spiel, der 7:8-Anschluss war sein dritter Treffer. Doch auch er konnte die dreimalige Drei-Tore-Führung der Gäste nicht verhindern. Andre Meuser verbuchte nach acht Minuten bereits seinen dritten Treffer. Und der starke Ballverteiler Tim Mast stellte auch seine Wurfqualitäten aus dem Rückraum unter Beweis. Sein Tor, ein sehenswerter Treffer von Patrick Hüter nach Meusers Klasseanspiel und der Konter von Jakub Sterba führten zum 10:7. Das 11:8 erzielte Jaka Zurga.
Rostocks Coach Till Wiechers stellte die Abwehr mit zwei vorgezogenen Störern um und brachte nun vorne konsequent den siebten Feldspieler. Die Überzahl spielt der Aufsteiger zumeist mit drei Kreisläufern, was letztlich den Außen mehr Raum bringt. Dafür bedankten sich Nick Witte mit insgesamt sieben Toren von der linken Seite und Richard Lößner von rechts mit fünf Treffern. Rostock kam auf, Wilhelm sorgte für den 13:13-Gleichstand in der 24. Minute. Der TSV hielt aber weiter dagegen, Tim Mast und Jakub Sterba verschaffte den Rheinländern noch zweimal einen Vorsprung. Pech dann für Rechtsaußen Jan Reimer, der seine Sicherheit von der Siebenmeterlinie aus wieder gefunden hat und mit acht Treffern der erfolgreichste Dormagener Werfer war: Der Pfosten verhinderte die erneute TSV-Führung. Wilhelm und Lößner stellten anschließend.den 17:15-Halbzeitstand her.
In der 36. Minute lag Rostocks erstmals mit vier Toren vorne (21:17). Der Kampf der Wiesel endete aber zu keinem Zeitpunkt. Jan Reimer und Patryk Biernacki lösten sich mit erfolgreichen Würfen ab, nach einer Dreiviertelstunde hieß es nur noch 24:21 für die Gastgeber. Zweimal besaß der TSV in dieser Phase die Chance, weiter zu verkürzen. Aber zwei Richtung leeres HCE-Tor geworfene Bälle verfehlten leider den Kasten. Zu dem Zeitpunkt musste Tim Mast schon auf der Bank sitzen bleiben. Untersuchungen werden heute Aufschluss über die Schwere seiner Verletzung geben und ob er am Freitag im Heimspiel gegen TuSEM Essen dabei sein kann. Apropos Hiobsbotschaften: Auch der Einsatz von Patryk Biernacki ist aufgrund von Knieproblemen gefährdet.
HC Empor Rostock - TSV Bayer Dormagen 32:27 (17:15)
Rostock: Wetzel (8 Paraden), Ewers; Wilhelm (7), Ottsen, Schutze (1), D. Mehler (1), Witte (7), Asmussen (1), Schmidt, Zboril, Breitenfeldt (6/3), Kohnagel (1), Thümmler (3), Pechstein, Lößner (5).
Dormagen: Juzbasic (6 Paraden), Klama (25.-30.); Meuser (4), Biernacki (3), Reimer (8/6), Zurga (2), P. Hüter (2), Sterba (3), Seesing (1), Mast (4), Träger.
Schiedsrichter: Matthias und Sebastian Klinke.
Zuschauer: 150.
Zeitstrafen: 4:4 Minuten.
Siebenmeter: 3/3:6/6.
Spielfilm: 2:4 (7.), 6:5, 6:8 (14.), 7:10 (16.), 9:12, 11:13 (23.), 14:15, 17:15 – 19:17, 21:17, 24:21 (45.), 28:25 (53.), 32:27.