Wiesel mit Sieg der Moral beim TV Großwallstadt

Überraschender Sieg für Finn Schroven und die Wiesel in Großwallstadt. Bild: TVG.

Damit hätten sicherlich die wenigsten Experten gerechnet. Der TSV Bayer Dormagen hat in der 2. Handball-Bundesliga überraschend mit 34:32 (19:17) beim TV Großwallstadt gewonnen und der bis dahin blütenweißen Heimweste der Unterfranken die ersten Flecken verpasst.

Die Vorzeichen standen nicht nur wegen der blitzsauberen Heimbilanz des TVG nicht besonders gut für die Dormagener. In der Englischen Woche hatten die Wiesel in Hagen und gegen Nordhorn bisher zwei deutliche Niederlagen kassiert. Hinzu kamen die jüngsten finanziellen Sorgen des Vereins, die sicherlich bei einer derart jungen Mannschaft gewissen Spuren hinterlassen hat.

Hinzu kam, dass die Untermainhalle in Elsenfeld bisher nicht zu den Dormagener Lieblingsorten gehörte. Sieht man vom 28.28-Remis im Mai ab, gab es im geschichtsträchtigen Handballtempel bisher ausnahmslos nur Niederlagen.

Und so dürften sich die Skeptiker und Pessimisten aus dem Lager der Rheinländer nach rund zehn Minuten bestätigt gefühlt haben, als die gut in die Partie gestarteten Gastgeber mit 7:2 deutlich vorne und auf Kurs Heimsieg Nummer sechs lagen.

Doch die jungen Wiesel, die ohne ihren verletzten Kapitän Patrick Hüter sowie Alexander Senden auskommen mussten, zeigten sich trotz des Fünf-Tore-Rückstands relativ unbeeindruckt und arbeiteten sich Schritt für Schritt in die Partie.

Besonders Frederik Sondermann war am Kreis kaum zu stoppen und erzielte innerhalb von drei Minuten vier Tore. Plötzlich stand es nach einer Viertelstunde nur noch 9:8 und der TSV war endgültig im Spiel angekommen.

Als rund sechs Minten vor der Halbzeit Moritz Klenk den TVG mit 15:12 in Führung gebracht hatte, nahm TSV-Trainer Matthias Flohr eine Auszeit, um sein Team auf die Schlussminuten der ersten Hälfte einzuschwören.

 

Und das mit Erfolg, denn die Wiesel machten aus einem 15:16-Rückstand eine 18:16-Führung und nahmen nach Sondermanns achtem Treffer zum 17:19 auch eine Zwei-Tore-Führung mit in die Kabine.

Nach dem Wechsel begannen die zweiten 30 Minuten wie die ersten. Die Gastgeber kamen wesentlich besser zurück in die Partie und führten nach 40 Minuten beim 25:22 wieder mit drei Toren.

Als Florian Eisenträger rund zehn Minuten vor dem Ende auf 30:26 erhöhte, sprach vieles für einen erneuten Heimsieg der Mannen von Trainer Michael Roth. Doch weit gefehlt, denn die Gäste zeigten erneut eine große Moral und kämpften sich wieder heran.

Stefan Salger war es, der mit seinem Treffer zum 32:31 (57.) seine Farben letztmals in Front bringen konnte. Die Dormagener fighteten um jeden Ball und Sören Steinhaus und Peter Strosack brachten mit einem Doppelpack innerhalb von 14 Sekunden den TSV Bayer mit 33:32 in Führung.

Michael Roth nahm anderthalb Minuten vor dem Ende eine Auszeit, doch blieb der gewünschte Erfolg aus. Salger scheiterte aus dem Rückraum am gut aufgelegten Martin Juzbasic, der nach seiner Hereinnahme Mitte der zweiten Hälfte vier wichtige Bälle, darunter einen Siebenmeter, abwehren konnte.

Matthias Flohr nahm 46 Sekunden seinerseits eine Auszeit und es war erneut der überragende Sondermann, der nach feinem Anspiel von Ian Hüter acht Sekunden vor dem Ende mit seinem zehnten Treffer den zweiten Auswärtssieg der Saison für den TSV perfekt machte.

„Das war einfach klasse und sensationell. Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft. Wir sind zweimal nach Rückstand zurückgekommen und haben immer an uns geglaubt“, so Flohr, der besonders glücklich über die Leistung seines „Kinderriegels“ im Deckungszentrum war.

„Frederik Sondermann und Jan Schmidt haben das überragend gelöst. Das war aller Ehren wert. Welcher Bundesligist spielt schon mit zwei 18-Jährigen im Innenblock. Das war bockstark“, so ein glücklicher Flohr, der mit seinem Team einmal mehr den Beweis angetreten hat, dass es sich lohnt, den Standort Dormagen mit seinen vielen Talenten weiter zu unterstützen.

Die Spielstatistik:

TV Großwallstadt – TSV Bayer Dormagen 32:34 (17:19)
TVG:
Boukovinas (13 Paraden), Minerva (0 P); Salger (4), Klenk (3), Eisenträger (2), Bandlow (3), Schauer (5), Bicer (8/5), Strakeljahn, Redkyn, Wullenweber, Corak (5), Mohr, Stark (2), Bayer, Schalles; Trainer: Michael Roth.
TSV: Juzbasic (4 Paraden), Simonsen (7 Paraden); Reuland, Boehnert, Kremp, Rehfus (1), I. Hüter (3), Reimer (3/3), Böckenholt (1), Schroven (2), Strosack (7), Träger, Schmidt (2), Pauli (1), Steinhaus (4), Sondermann (10); Trainer: Matthias Flohr.
SR: Kuttler/Merz (Ostrach/Oberteutingen). – Z: 1.287. – Zeitstrafen: 10:8 Minuten (Salger, Strakeljahn, Wullenweber, Corak, Stark – Schmidt/dreimal – Disqualifikation/54., Rehfus). – Siebenmeter: 6/5:3/3 (Juzbasic hält gegen Bicer/54.) – Spielverlauf: 3:1 (6.), 3:2 (7.), 7:2 (10.), 7:4 (12.), 9:5 (14.), 9:8 (16.), 14:11 (23.), 15:15 (26.), 16:15 (27.), 16: 18 (29.), 17:18 (29.), 17:19 (60.) – 20:20 (35.), 21:22 (36.), 26:22 (42.), 28:25 (47.), 30:26 (50.), 30:30 (55.), 32:31 (57.), 32:34 (60./EN).

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