Zehn Minuten verhindern Pokalsensation

16 Tore erzielte Bjarki Elisson (Nr. 4), doch einen Siebenmeter wehrte Martin Juzbasic ab, Foto: Zaunbrecher
16 Tore erzielte Bjarki Elisson (Nr. 4), doch einen Siebenmeter wehrte Martin Juzbasic ab, Foto: Zaunbrecher

Beste Werbung für den Handball: Der amtierende Pokalsieger TBV Lemgo-Lippe stand am Dienstagabend im TSV Bayer Sportcenter am Rande einer Niederlage. Doch „unser Problem waren die ersten und die letzten fünf Minuten“, hatte TSV-Coach Dusko Bilanovic bis zuletzt an den Erfolg geglaubt: „Es tut natürlich weh, wenn die Mannschaft so viel tut und dann doch mit leeren Händen dasteht.“ Andre Meuser, mit acht Treffern bester TSV-Werfer, dankte den Fans für die immense Unterstützung: „Das hat uns auf dem Spielfeld geholfen. So war es bis zum Schluss eine Partie auf Augenhöhe.“ Die 28:31 (17:16)-Niederlage bedeutet aber das Pokalaus für den TSV Bayer Dormagen, der sich jetzt ganz auf die Meisterschaftssaison konzentrieren kann. Da geht es am kommenden Sonntag mit dem Mittelrhein-Derby beim VfL Gummersbach weiter.

Lemgo wurde seiner Favoritenrolle schnell gerecht: Nach fünf Minuten führten die Gäste bereits mit 4:0. „Da haben wir Gas gegeben, doch dann kamen unsere Fehler“, war Florian Kehrmann mit der folgenden Einstellung weniger zufrieden: „Das war zehn Prozent weniger, wir sind nicht richtig in die Zweikämpfe gegangen und haben uns zu viele technische Fehler geleistet“, kritisierte der TBV-Coach. Der TSV kam näher, Ian Hüter glich nach einer Viertelstunde zum 8:8 aus, Aron Seesing ließ direkt die erste Führung folgen. Mehrfach misslang der Versuch, den Vorsprung zu erhöhen. Vor allem Lemgos Bjarki Elisson hatte etwas dagegen: 11 seiner insgesamt 16 Treffer erzielte der Isländer in der ersten Hälfte. „16 Tore schießt er sicher nicht immer“, stellte Kehrmann seinem Linksaußen ein exzellentes Zeugnis aus. „Mit Kuba in der Abwehr wären es bestimmt fünf oder sechs weniger gewesen“, vermutete Bilanovic. Aber Rechtsaußen Jakub Sterba war kurzfristig ausgefallen. Er konnte wegen einer starken Erkältung nicht spielen.

Die 833 Zuschauer erlebten weiterhin einen guten und abwechslungsreichen Pokalfight mit der Dormagener Halbzeitführung: Patrick Hüter in Glanzform verwandelte unmittelbar vor dem Pausenpfiff. Auch nach dem Seitenwechsel legte der TSV bis zur 40. Minute regelmäßig vor, Lemgo glich aus. Dann stellte Kehrmann um und brachte mit dem vorgezogenen Lukas Zerbe einen Störer. Prompt verschafften die Westfalen sich die 23:21-Führung, die aber Patrick Hüter mit zwei sehenswerten Treffern im Verbund mit den starken Paraden von Martin Juzbasic gegen Lukas Hutecek wieder aufhob.

In der 51. Minute erzielte Ante Grbavac bei seinem Comeback das 26:25 für die Wiesel – die Begeisterung war groß. Zumal Juzbasic kurz danach den Siebenmeter von Elisson entschärfte, der wiederum den anschließenden technischen Fehler der Dormagener dann doch verwertete. Weil erst der von Jan Reimer geworfene Siebenmeter am linken Pfosten und der von Patryk Biernacki an der Latte landete, blieb die Überraschung aus. Denn Bobby Schagen und Frederik Simak sorgten mit ihren Doppeltreffern für die Entscheidung. Florian Kehrmann war erleichtert: „Ich habe meine Mannschaft nicht zum Spaß vor dem TSV gewarnt. Dormagen spielt einen schönen Handball.“

TSV Bayer Dormagen – TBV Lemgo-Lippe 28:31 (17:16)
Dormagen: Juzbasic (7 Paraden), Simonsen (n.e.); Meuser (8), Leitz, Wolfram (n.e.), Biernacki (2), I. Hüter (4), Reimer (1/1), P. Hüter (7), Johannmeyer, Grbavac (2), Seesing (3), Mast (1).
Lemgo: Johannesson (3 P.), Zecher (ab 31., 3 P.); Hutecek, Elisson (16/2), Kogut (3), I. Guardiola (1), Simak (3), Carlsbogard, Schagen (3), Timm (n.e.), Schwarzer (n.e.), Suton (n.e.), Zerbe (3), G. Guardiola (2), Reitemann, Blaauw (n.e.).
Schiedsrichter: Heine / Standke.
Zuschauer: 833
Zeitstrafen: 6:4 Minuten.
Siebenmeter: 1/4:1/2 (Reimer scheitert an Johannesson und wirft an den Pfosten, Biernacki wirft an die Latte – Juzbasic hält gegen Elisson).
Spielfilm: 0:4 (5.), 3:6 (9.), 7:7 (14.), 9:8 (16.), 13:12, 13:14, 17:16 – 21:20 (39.), 21:23 (44.), 26:25 (51.), 26:29 (57.), 27:31, 28:31.

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