Packendes Finish: Spill starke Vierte bei DM in Dresden

Tanja Spill hat bei den Deutschen Meisterschaften in Dresden ein beherztes Rennen geliefert – und das Podium nur um Zentimeter verpasst. In 2:03,94 Minuten kämpfte sich die Mittelstrecklerin des TSV Bayer Dormagen im 800-m-Finale auf den starken vierten Rang.

Bereits im Halbfinale hatte Spill ihre vielversprechende Form angedeutet. Dort sicherte sie sich mit 2:05,12 Minuten als Zweite ihres Laufs souverän das Ticket für den Endlauf. Im Finale am Sonntag mischte sie über die zwei Stadionrunden im Heinz-Steyer-Stadion mutig an der Spitze mit, lauerte im Windschatten – und zündete in der letzten Rennphase den Turbo.

Hochspannung auf der Zielgeraden

Es folgte ein packendes Finish: Spill schob sich Meter für Meter heran, doch am Ende fehlten 13 Hundertstel zur drittplatzierten Lucia Sturm (2:03,81). Auch Silber, das in 2:03,33 Minuten an Majtie Kolberg ging, war kaum weiter entfernt. Gold sicherte sich Smilla Kolbe in 2:02,57 Minuten.

Dass Spill pünktlich zur Meisterschaft in Form ist, hatte sich bereits zwei Wochen zuvor abgezeichnet. In Heusden-Zolder (Belgien) war sie bei einem international stark besetzten Meeting 2:02,74 Minuten gelaufen – ihre schnellste Zeit seit zwei Jahren.

„Tanja gehört weiter zur nationalen Spitze“

Die 29-Jährige, die mittlerweile von Jackie Haller trainiert wird, hat in den vergangenen Jahren bei Deutschen Meisterschaften regelmäßig überzeugt: Bronze 2016 in Kassel, Silber ein Jahr später in Erfurt, erneut Silber 2020 und Bronze 2021 - jeweils in Braunschweig. Auch unter dem Hallendach war sie stets eine Medaillenkandidatin. Ihren bislang größten Triumph feierte Spill 2021 mit dem Hallen-Titel in Dortmund.

"Das war das achte DM-Finale für Tanja, sie gehört weiterhin zur deutschen 800-m-Spitze. Ein knapper Ausgang im Endspurt auf der Zielgeraden nach einem von der Taktik bestimmten Finale aller Teilnehmerinnen", sagte TSV-Coach Peter Kurowski.

Staffel verkauft sich ohne Olschowsky teuer

Ohne ihre stärkste Läuferin ging die weibliche U20-Staffel über 4x400 m in Dresden an den Start. Anna Olschowsky musste krankheitsbedingt zu Hause bleiben – für das Dormagener Team ein schwerer Verlust. Dennoch präsentierte sich das junge Team kämpferisch.

In 4:11,36 Minuten blieb die Staffel zwar unter der geforderten DM-Norm von 4:12,00 Minuten, doch in einem stark besetzten Feld reichte die Leistung nicht für eine vordere Platzierung.

Weitere Dormagener nicht am Start

Kemi Körsgen und Elias Connor Dickel hatten zwar die DM-Norm erfüllt, schafften es aber nicht unter die besten 24 im Sieben- bzw. Zehnkampf und wurden daher nicht nach Dresden eingeladen. Auch die MU20-Staffel über 3x1000 m mit Claas Riekenbrauk, David Delater und Daniel Güsgen musste ihre Teilnahme kurzfristig absagen.