Frederic Kindler holt Bronzemedaille bei Fecht-EM

Frederic Kindler sichert Deutschland Bronzemedaille bei den Fecht-Europameisterschaften in Genua
Mit einer beeindruckenden Bronzemedaille hat Frederic Kindler für den bisher größten Erfolg seiner Karriere gesorgt und die beste Platzierung des Deutschen Fechter Bundes bei den Europameisterschaften erzielt. Der 26-Jährige feierte damit einen Meilenstein, der für ihn persönlich eine enorme Bedeutung hat.
„Die Medaille bedeutet mir wahnsinnig viel. Es ist die erste überhaupt auf Weltcup-, Grand Prix- oder jetzt dieser Ebene. Ich war oft im Team und im Juniorenbereich nah dran. Dieser Erfolg heute bedeutet mir einfach die Welt. Es ist wirklich kaum zu beschreiben“, zeigte sich Kindler sichtlich stolz.
Sein Weg ins Finale war geprägt von einer packenden Aufholjagd im Viertelfinale. Gegen den Weltranglisten-7. Sandro Bazadze aus Georgien drehte Kindler einen Rückstand von 11:14 in einen 15:14-Sieg. Im Halbfinale musste er sich schließlich dem Franzosen Remi Garrigue mit 11:15 geschlagen geben, was den dritten Platz bedeutete.
Auch andere deutsche Fechter zeigten starke Leistungen bei den Europameisterschaften. Matyas Szabo, der nach der Qualifikation mit sechs Siegen und einer Trefferdifferenz von 30:5 als Nummer 1 ins KO-Tableau gesetzt wurde, erreichte das Achtelfinale, wo er gegen Sandro Bazadze ausschied. In der Endabrechnung bedeutete dies Platz 9. Leon Schlaffer wurde 30., Philipp Methner belegte den 41. Platz. Bei den Damen erreichten Larissa Eifler und Felice Herbon die Platzierungen 35 und 48.
Das deutsche Herrenteam zeigte ebenfalls starke Leistungen. Nach einem klaren Sieg im Achtelfinale gegen Bulgarien stand das Herrenteam knapp davor das heimische Team und Mitfavorit Italien zu schlagen. Eine 20:13-Führung konnten sie nicht halten und verloren letztlich mit 38:45. „Wir haben geführt und richtig gut agiert. Dann sind wir leider etwas zusammengebrochen“, resümierte Vilmos Szabo. In den Platzierungsgefechten gab es dann einen 45:38-Sieg gegen Polen und einen weiteren Erfolg gegen die Türkei (45:36). Damit landete das Team um Szabo, Kindler, Schlaffer und Methner auf einen guten fünften Platz.
Das deutsche Damenteam mit Larissa Eifler und Felice Herbon konnte mit einem Sieg gegen Aserbaidschan ebenfalls in das Viertelfinale einziehen. Dort verlor man gegen die Nummer zwei der Weltrangliste Ungarn mit 37:45. Nicht nur in diesem Mannschaftskampf zeigte Larissa Eifler, sie erzielte in den Kampf 24 Treffer, eine starke Leistung. Es folgten in den Platzierungsgefechten knappe Niederlagen gegen die Ukraine und Bulgarien mit jeweils 43:45. Am Ende stand Platz acht für das deutsche Team.
Mit Blick auf die kommende Weltmeisterschaft betonte Szabo die Bedeutung disziplinierten Trainings: „Wir wollen diszipliniert, beharrlich und qualitativ weiter trainieren, damit wir uns keine größeren Aussetzer mehr erlauben wie im Viertelfinale. Aber wir versuchen, an die Topteams heranzukommen.“
Die Europameisterschaften in Genua waren für den Bundesstützpunkt Dormagen und dem TSV Bayer Dormagen ein Erfolg – insbesondere durch Frederic Kindlers Bronzemedaille, die für große Freude und Motivation im deutschen Fechtsport sorgt.